Kathrin Günter
„The Empty House“
14. Oktober – 11. November 2017
Vernissage: 13. Oktober, 18 – 21 Uhr
Mit ihrer neuen Serie „The Empty House“ versetzt die Berliner Künstlerin Kathrin Günter ihre konzeptuelle Verbindung von Voodoo-Geistern mit Celebrities in deren Lebensräume, d. h. in die Häuser und Zimmer von Stars und Prominenten. Ohne ihre eigentlichen Bewohner und nunmehr besetzt und verschleiert von Geistern, zeigen sich diese Räume in den Werken Günters als eine surreale Adaption der Geisterfotografie des frühen 20. Jahrhunderts. Die Erscheinungen dieser Wesen weist die Künstlerin folgerichtig nur indirekt durch überbelichtete Nebel oder Schatten auf, die Formen der ihnen zugehörigen Symbole jedoch offenbaren sich in seltsamen architektonischen Strukturen und der verwandelten Einrichtung von Zimmern. Anders als die klassische Geisterfotografie und auch anders als die verbreitete, dunkle Rezeption des Voodoos gibt Kathrin Günther den numinosen Erscheinungen lichtstarken, farbintensiven Ausdruck.
Mit ihren Assoziationen und Klischees aus der Welt des Voodoo entlarvt die Künstlerin die moderne Obsession und Identifikation mit sogenannten Prominenten als regressive Ersatzhandlung, als rituelle Ableitung der eigenen individuellen Unzulänglichkeiten. Günter veranschaulicht mit ihren Arbeiten damit den archaischen Ursprung des sehr gegenwärtigen Phänomens der kontinuierlichen Projektion von persönlichen Befindlichkeiten auf die sogenannten „Prominenten“ und weist hier eine grundlegende psychologische Mechanik nach.