JOSE GIRL und NICK ZINNER, Ausstellung: 25. April – 6. Juli 2024
Jose Girl und Nick Zinner virtueller Rundgang
BERLINER MORGENPOST Artikel von Katrin Starke vom 12. Juni 2024
Interview Jose Girl und Nick Zinner
Die janinebeangallery zelebriert ihr 20-jähriges Jubiläum mit einer besonderen Ausstellung. Unter dem Thema „Aura des Rock’n’Roll“ präsentiert die Galerie Fotografien der Künstler Jose Girl und Nick Zinner.
Jose Girl, eine international anerkannte Fotografin aus Spanien, hat sich durch ihre surrealen und tiefgründigen Bilder einen Namen gemacht. Die janinebeangallery präsentierte die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Serie von Fotografien TENEBRIS SOMNIORUM im März 2023 in einer Einzelausstellung. In der aktuellen Ausstellung hat die Galerie zusammen mit Jose Girl Fotografien der Künstlerin ausgewählt, die in den letzten Jahren entstanden sind und zum Teil noch nie präsentiert wurden. Darunter finden sich Porträts von Musikern und Freigeistern aus der Lebewelt der Künstlerin. Musik spielt eine allgegenwärtige Rolle in Jose Girls kreativem Prozess und prägt das nuancierte Universum, das sie in ihren Bildern einfängt.
Nick Zinner ist ein fester Bestandteil der Kunst- und Musikszene New Yorks und Gitarrist der Band „Yeah Yeah Yeahs“. Er studierte Fotografie am Bard College, New York sowie in Lacoste, Frankreich.
Nick Zinner, präsentiert in der Ausstellung seine Serie von Fotografien „Slept in Beds“. Auf diesen Fotos einer Zeitspanne von über 20 Jahren sind von ihm benutzte Hotelbetten zu sehen, in denen er während Tourneen übernachtete. Zinner präsentiert über 300 kleinformatige und sehr persönliche Werke als konzeptuelle Installation. Er dokumentiert damit seine Obsession, Zeit und Vergänglichkeit festzuhalten, indem er Erinnerungen an spezifische Momente versucht zu bewahren.
Zinner über diese Serie:„Als ich jünger war, war ich besessen davon, die Zeit zu dokumentieren, sobald mir klar wurde, dass sie vergeht. So begann ich die Serie „Slept in Beds“ noch bevor ich Teil einer tourenden Band wurde, mit ganzen Nachtaufnahmen von mir selbst beim Schlafen mithilfe einer einfachen Lochkamera mit Polaroid-Rückseite. Ich suchte nach Beweisen und einer Erinnerung an eine Zeit und einen Raum, die ich sonst unweigerlich vergessen würde. Neben den Merkmalen des Katalogisierens und der spielerische Fixierung habe ich die Arbeit von Bernd und Hilla Becher sowie Sophie Calle immer sehr geschätzt. Als unsere Band begann zu reisen und touren, habe ich alles dokumentiert – jede Menschenmenge, jedes Bett. Ich wollte nicht, dass alles wieder verschwindet, zumal viele der Strukturen gleich waren – Menschen, Details und Orte. Ich wollte ein Andenken an jedes Erlebnis und jeden Ort haben, an dem es eine Schönheit und Einsamkeit gibt, über die Millionen Lieder geschrieben wurden.“