Maxwell Dunlop
„Paradox Reality“
1. September – 28. Oktober 2023
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung
Berlin Art Week 14.9. 12-20,15.9. 12-21, 16.9. 12-19, 17.9. 13-18
In den Gemälden des US-amerikanischen Künstlers Maxwell Dunlop treffen Atmosphären von eigenartiger Gravitation auf Räume, die sowohl mit Spannung erzählen als auch eine weite, stille Zeitlosigkeit eröffnen.
Dunlops Interieurs zeigen prunkvolle Säle und repräsentativen Foyers einer vergangenen, „klassischen“ Ära. Diese Innenräume sind zwar durch und durch von zivilisatorischer Gestaltung und Geschichte geprägt, wirken aber dennoch seltsam groß, menschenleer und dunkel wie nach dem Auszug ihrer Bewohner. Menschliche Artefakte werden hier distanziert in Perspektive gesetzt, gleich dem Besuch eines Museums außerhalb der Öffnungszeiten.
Maxwell Dunlop weist darauf hin, dass er seine Innenräume nicht an konkreten Vorlagen festmacht, vielmehr Versatzstücke seiner Erinnerungen und Ideen assoziiert. In eigenen Worten beschreibt er seine Position und Malerei wie folgt:
„Gegenständliche Malerei wird oft als inhärenter Widerspruch gesehen. Die vier Dimensionen der Realität kommen in den beiden Dimensionen der Bildebene zum Ausdruck. Ein Pinselstrich präsentiert sich dem Betrachter gleichzeitig als Paradoxon, als rein körperlich flaches Material und als Illusion einer äußeren Realität. Die menschliche Wahrnehmung der Realität stimmt jedoch viel mehr mit dem Akt des Malens überein, als wir bisher glaubten, da unsere mentalen Existenzmodelle selbst widersprüchliche Erfindungen sind.
Die physikalische Realität des Universums ist viel zu komplex, als dass wir sie erleben könnten. Es gibt zu viele Daten, als dass das menschliche Gehirn sie wahrnehmen oder verarbeiten könnte, doch unsere mentalen Modelle der Realität sind mehr als nur Datenkomprimierungen der Basisrealität. Unsere Modelle sind subjektiv, fließend, voreingenommen, einzigartig und fehlerhaft.
Meine Arbeit untersucht und verstärkt die vielfältigen Widersprüche, die die menschliche Erfahrung ausmachen. Die Räume in diesen Gemälden wurden unter Verwendung einer Mischung aus Referenzen aus Kunstgeschichte, Menschheitsgeschichte, Erinnerung und direkter Beobachtung konstruiert. Meine Bilder sind Symbole, die den Unterbau unseres breiteren kulturellen und historischen Umfelds darstellen und herausfordern. Sie sind real und eingebildet, sie existieren in der Vergangenheit und der Gegenwart und sie kritisieren die Geschichte, die sie repräsentieren.
In erster Linie handelt es sich jedoch um Gemälde. Sie existieren dort, wo Abstraktion und Darstellung gegeneinander schwingen und der Betrachter seine eigenen subjektiven Erfahrungen in die Mehrdeutigkeit der Farbe projizieren kann.“
Maxwell Dunlop, geboren 1983, wuchs an der Ostküste der USA im Süden Neuenglands als Sohn eines renommierten Malers auf. Er studierte von 2001 bis 2005 Malerei am Art Institute of Boston, dass er mit einem Bachelor of Fine Arts abschloß.
Dunlop lebt in Deutschland und in den USA. Seine Gemälde sind international in Sammlungen vertreten.